Ist bei der Therapie mit Cortisol etwas Besonderes zu beachten?

Nebennierenrindenhormone schützen den Organismus bei außergewöhnlichen Anforderungen (Infekte, Verletzungen etc.). Die gesunde Nebenniere schüttet in Zeiten erhöhter Anforderung (fieberhafte Infekte, Operationen) wesentlich mehr Cortisol aus, als dies in ruhigen Zeiten der Fall ist. Deshalb muss in solchen Fällen die Dosierung von Hydrocortison erhöht werden. Meist reicht eine Verdoppelung der Dosis aus. Dies dürfen Sie selbständig tun, insbesondere wenn Sie Ihren Arzt nicht erreichen können. Man kann auch Hydrocortisonzäpfchen in der Apotheke herstellen lassen, die sehr schnell wirken und die Ihnen Ihr Arzt für den Notfall verordnen kann. Falls Sie sich eine Erkrankung mit Erbrechen und Durchfall zugezogen haben, muss Cortisol mit der Spritze zugeführt werden. Aus diesem Grund hat es sich für viele Patienten als günstig erwiesen, wenn Sie im Rahmen von Patientenschulungen die Selbstinjektion von Hydrocortison lernen. Lesen Sie dazu bitte auch S. 33–38 sowie die Broschüre „Hydrocortison-Ersatztherapie bei unzureichender Cortisol-Eigenproduktion wegen einer Hypophysen- oder Nebennierenerkrankung”.