Neuigkeiten zu den Lieferengpässen bei Desmopressin
Zu den Lieferengpässen bei Desmopressin, das zur Behandlung des zentralen Diabetes insipidus eingesetzt wird, teilte uns die DGE (Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie) Folgendes mit:
"Die DGE erhielt zahlreiche Anrufe besorgter Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte aufgrund von Lieferengpässen für Arzneimittel mit nasaler Applikation von Desmopressin, die zur Behandlung des zentralen Diabetes insipidus eingesetzt werden.
Laut Lieferengpassliste des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (Stand 15.03.2021) bestehen Lieferengpässe für folgende Arzneimittel im Anwendungsgebiet des zentralen Diabetes insipidus:
• Minirin Rhinyle 10 µg Nasentropfen [Wirkstoff: Desmopressinacetat; PZN: 00253020] Minirin 10 µg Nasenspray [Wirkstoff: Desmopressinacetat; PZN: 00253014 (OP1)+16259846 (OP2)]
Wir haben daraufhin die pharmazeutischen Unternehmen kontaktiert, die Desmopressin mit nasaler Anwendung (Nasenspray) vertreiben. Wir erhielten positive Rückmeldung, dass Nocutil Nasenspray (Inhaber der Zulassung: Apogepha Arzneimittel GmbH) und DesmoGalen Nasenspray (Inhaber der Zulassung: GALENpharma GmbH) weiterhin ohne Einschränkung verfügbar sind. Nocutil Nasenspray und DesmoGalen Nasenspray enthalten wie Minirin Nasenspray pro Sprühstoß 10 µg Desmopressinacetat und können somit als Alternative mit der gewohnten Anzahl an Sprühstößen eingesetzt werden. Der Präparatewechsel sollte jedoch nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Die Umstellung der Applikation von der Rhinyle auf das Nasenspray kann erfahrungsgemäß schwieriger sein und sollte nur unter endokrinologischer Aufsicht erfolgen.
Von der Firma Ferring Arzneimittel GmbH, für deren o.g. Produkte Lieferengpässe bestehen, erhielten wir folgende Informationen: Im vergangenen Jahr 2020 hat Ferring einen vorsorglichen freiwilligen Rückruf aller Chargen von MINIRIN® Nasenspray 0,1 mg/ml durchgeführt. Im Zuge des Rückrufs wurde die Produktion vorübergehend gestoppt. Gemäß dem aktuellen Zeitplan ist mit einer erneuten Lieferung in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu rechnen.Darüber hinaus hat Ferring die DGE informiert, dass die Produktion von MINIRIN® Rhinyle 10 μg Nasentropfen eingestellt wird."